In der Kindheit "wühlen"?

 

Vielen Menschen ist der Gedanke unangenehm, dass in der psychologischen Arbeit auch alte, längst vergessene Erlebnisse aus der Kindheit aufgewärmt werden könnten.

 

SIE bestimmen die Themen

 

Zunächst sollten Sie wissen: In der psychologischen Therapie geschieht nichts, mit dem Sie nicht einverstanden sind. Jede der Interventionen bzw. Hilfestellungen ist als Angebot zu verstehen, das Sie jederzeit annehmen oder abweisen können.

Als Klinische Psychologin arbeite ich sehr transparent und verstehe meine Klientin/meinen Klienten und mich als Team, das gemeinsam und zielgerichtet an einer langfristigen Verbesserung des Wohlbefindens und der Lebensqualität arbeitet.

 

Welche Rolle spielt die Kindheit?

 

Unser Verhalten wird von sogenannten „Gedächtnisspuren“ geprägt. Ihrer gewohnten Art, zu fühlen und zu reagieren, Ihrem Geschmack, Ihren Lebenseinstellungen, Ihren Werthaltungen, aber auch Ihren Ängsten und Verletzlichkeiten liegen ganz bestimmte Nerven-Verknüpfungen im Gehirn zugrunde ("Spuren"), die schon sehr früh angelegt und später hauptsächlich ausgebaut wurden. Die Neurowissenschaft und die psychologische Forschung haben vor allem in den letzten 15 Jahren diesbezüglich zahlreiche Erkenntnisse gewonnen, die heute in der Therapie genutzt werden können.

 

Um Besonderheiten des Erlebens und Verhaltens zu verstehen, die Ihrem Wohlbefinden heute im Wege stehen, kann es deshalb – je nach Beschwerdebild - sehr hilfreich sein, die Biographie einzubeziehen.

Keine Sorge, es geht dabei keinesfalls um Schuldzuweisungen an Eltern oder sonstige Bezugspersonen, sondern lediglich um ein Verständnis für den ganz persönlichen Weg, wie z.B. bestimmte Ängste oder Verletzbarkeiten zustandegekommen sind.

 

Diese Erkenntnisse können – je nach individuellem Fall – zwar sehr gut weiterhelfen, reichen aber allein meist nicht aus. Denn auch wenn man weiß, dass etwa für eine bestimmte Angst kein Grund beteht, steckt sie trotzdem zäh und unnachgiebig „in den Knochen“. Deshalb geht die klinisch-psychologische Therapie deutlich über die biographische Arbeit hinaus.

 

Buchtipps:

 

Roediger, E. (2009). Was ist Schematherapie? Paderborn: Junfermann.

Young, J.E. & Klosko, J.S. (2008). Sein Leben neu erfinden. Wie Sie Lebensfallen meistern. Paderborn: Junfermann.